Sportfans, die regelmäßig Sportwetten platzieren, können auf diese Weise hohe Geldbeträge gewinnen. Dafür steht diesen bei den Wettanbietern eine große Anzahl an Wetten zur Verfügung, bei denen lediglich ein wenig Glück bereits ausreichen kann, um mit einem hohen Gewinn nach Hause zu gehen.
Wer darüber hinaus auch noch über das nötige Fachwissen verfügt, der kann mit den eigenen Wetten sogar auf lange Sicht hohe Gewinne mit Sportwetten verbuchen. Doch wie werden Gewinne aus Sportwetten hierzulande versteuert und wie viel Geld wird von einem Gewinn abgezogen? Die Antworten auf diese Frage gibt es in dem folgenden Beitrag über die Sportwetten Steuer in Deutschland.
Wie werden Sportwetten in Deutschland besteuert?
Sportwetten dürfen von den Wettanbietern hierzulande völlig legal angeboten werden, solange dieses sich an die Vorgaben des aktuellen Glücksspielstaatsvertrags halten. Doch wie werden die Gewinne aus derartigen Wetten versteuert? Prinzipiell sind Gewinne aus Sportwetten und Glücksspielen hierzulande nicht steuerpflichtig, was in § 2 Absatz 3 des Einkommenssteuergesetzes geregelt ist. Demnach unterliegen folgenden Einkommensarten in Deutschland der Steuerpflicht:
- Einnahmen aus der Land- und Forstwirtschaft
- Einnahmen aus Gewerbebetrieb
- Einkünfte aus selbstständiger und nicht selbstständiger Arbeit
- Einnahmen aus Kapitalvermögen (z.B. Zinsen oder Renditen)
- Einnahmen aus Vermietung oder Verpachtung
Wenngleich Einnahmen aus Glücksspielen und Sportwetten in dieser Auflistung fehlen, wurden bereits mehrere professionelle Pokerspieler von dem Finanzamt als Gewerbetreibende eingestuft. Allerdings trifft dies nur auf einen geringen Teil der Spieler zu und auf die Besteuerung von Wett-Profis verzichten die Finanzämter sogar gänzlich. Denn sobald Gewinne aus Glücksspielen steuerpflichtig wären, müsste das Finanzamt den Spielern auch ermöglichen, Verluste steuerlich abzusetzen. Darum sind Gewinne, die mit Glücksspielen oder Sportwetten erzielt werden, hierzulande steuerfrei.
Das bedeutet, dass die Gewinne zu 100 % bei dem Spieler bleiben, der diese auch nicht im Rahmen seiner Einkommensteuererklärung angeben muss. Allerdings gilt das ausschließlich für Glücksspiele, bei denen der Zufall über den Gewinn entscheidet, weshalb professionelle Pokerspieler hiervon ausgenommen sind.
Auch der Fiskus will seinen Anteil
Selbstverständlich möchte auch der Fiskus ein Stückchen von dem Kuchen der Wettanbieter abhaben, wofür mit dem Glücksspielstaatsvertrag im Jahr 2021 die Grundlage geschaffen wurde. Bereits seit 2012 sind sämtliche Wettanbieter hierzulande dazu verpflichtet, eine Sportwetten Steuer in Höhe von 5 % von allen Gewinnen an das Finanzamt abzuführen.
Dies beschert dem deutschen Staat jährliche Steuereinnahmen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro, wobei die Wettanbieter frei entscheiden können, auf welche Weise die Steuer an die eigenen Kunden weitergeben. Die Wettsteuer wird auf sämtliche Sportwetten erhoben, ganz gleich, ob diese über das Internet platziert wurden oder ganz klassisch in einem Wettbüro vor Ort.
Für Berufsspieler gelten besondere Regeln
Während Freizeitspieler nicht befürchten müssen, Post vom Finanzamt zu erhalten, sieht das bei Berufsspielern anders aus. Denn wer sein gesamtes Einkommen mit Glücksspielen verdient, das kann von dem Finanzamt als professioneller Berufsspieler eingestuft werden. Und das, obwohl es sich bei Sportwetten um Glücksspiel handelt, ohne Garantie auf Gewinne.
Das ändert zwar nichts an der Tatsache, dass Gewinne aus Sportwetten hierzulande grundsätzlich nicht besteuert werden. Dennoch raten viele Steuerberater professionellen Spielern dazu, diese Einnahmen dem Finanzamt zu melden. Das liegt wiederum daran, dass bislang noch kein Gericht hierzulande ein Urteil zugunsten von Berufsspielern ausgesprochen hat, die ihre Einnahmen im Nachhinein doch versteuern mussten.
Auch im Einkommenssteuergesetz finden sich keine eindeutigen Angaben darüber, was als Glücksspiel gilt. Professionelle Berufsspieler sollten sich sicherheitshalber immer von einem Rechtsbeistand beraten lassen, doch in der Praxis kommt es nicht oft vor, dass Spieler die eigenen Wettgewinne versteuern müssen. Anders sieht dies dagegen mit Zinsen aus, die durch eine Geldanlage aus Internet Sportwetten erwirtschaftet werden. Doch dabei handelt es sich eher um einen Fall für den eigenen Steuerberater.
Wetten ohne Steuer? Irgendwie zahlt man immer
Es gibt in Deutschland immer noch eine Reihe von Wettanbieter, welche die Kunden mit dem Versprechen von steuerfreien Wetten locken. Dabei muss jeder Wettanbieter hierzulande bereits seit 2012 die Wettsteuer in Höhe von 5 % an den Fiskus abführen. Wie kann es also sein, dass bei einigen Anbietern selbst heute noch steuerfrei gewettet werden kann?
Das liegt in erster Linie daran, dass diese der eigenen Kundschaft nicht alles sagen und zumeist an anderer Stelle sparen, zum Beispiel, was das Niveau der Quoten betrifft. Deshalb sollte man die Quoten mehrerer Wettanbieter immer erst einmal miteinander vergleichen, bevor man sich für die Registrierung bei einem Anbieter entscheidet. Vor allem bei Spielern, die bevorzugt höhere Einsätze tätigen, machen sich bereits einige Prozentpunkte bei dem Gewinn bemerkbar.
Das bedeutet allerdings nicht, dass man sich immer zwangsläufig für den Anbieter mit den höchsten Quoten entscheiden muss. Sofern die Webseite sowie die mobile App und auch der Kundensupport den eigenen Vorstellungen entsprechen, sollte es nicht an der etwas niedrigeren Zahl hinter dem Komma scheitern. Viel wichtiger ist dagegen, dass der Anbieter einen guten Ruf genießt, eine gültige Lizenz vorweisen kann und Auszahlungen auch im Fall von hohen Gewinnen zeitnah ausbezahlt werden.